Dem humorigen Teil der 33-seitigen Festzeitung ist ein historischer Rückblick, mithin so etwas wie eine Vereinsgeschichte vorangestellt. Bereits im Jahr 1899 war demnach der Bau der „langersehnten Kegelbahn“ im Hörder Hüttencasino vollendet (Casino hier im Sinne eines Gesellschaftsraumes der Betriebsangehörigen). Zunächst kegelten hier die jeweils anwesenden Besucher, jedoch ohne „feste Vereinssatzungen oder bestimmte Vereinsregeln.“ Das habe sich erst durch die Gründung des S.M.-Kegelklubs (Benennung nach den Kegeltagen Sonnabend und Mittwoch) geändert. Schließlich wurde am 10. September 1908 der Freitags-Kegel-Klub gegründet.
Für eine gewisse Exklusivität sorgte, dass nur kaufmännische Angestellte aus den Phönix-Werken bzw. später den Vereinigten Stahlwerken Aufnahme in den Verein fanden. Wer hier nicht beschäftigt war, wurde gesondert als außerordentliches Mitglied geführt. Als Besonderheit wurde weiterhin eigens aufgeführt, man habe es sich „seit einigen Jahren […] angelegen sein lassen, auch den Damen unserer Mitglieder Gelegenheit zum Kegeln zu geben.“ Das war jedoch auf einmal im Monat beschränkt.
Die Festschrift enthält die für eine Vereinsgeschichte üblichen Elemente: Listen von Gründungs- und Vorstandsmitgliedern, Verstorbenen, Ämterverteilungen, Auflistungen von weiteren Mitgliedern oder Gewinnern des Preiskegelns. Daneben finden sich auch Bemerkungen über den Einfluss des Weltgeschehens auf das Vereinsleben:
„Der Weltkrieg 1914-1918 und die darauf folgende Inflations- und Notzeit vermochten es nicht, das Leben innerhalb des Freitags-Kegelklubs wesentlich zu beeinflussen.“
Größere Bedeutung maßen die Verfasser demgegenüber der französischen Ruhrbesetzung 1923 zu:
„Der Stab und die höheren Offiziere dieser Besatzung nisteten sich im Kasino ein, sodaß wir uns bei unserem Aufenthalt auf der Kegelbahn äußerste Zurückhaltung auferlegen mußten. Küche und Saal des Kasinos waren beschlagnahmt, während der Wintergarten, das Eßzimmer und die Kegelbahn freigegeben waren.“
Als Folgen der Besatzung wurden „Ausweisungen, Einsperrungen, Erschießungen und Belästigungen friedliebender Bürger“ rhetorisch in die Nähe der Taten friedliebender Kegelbrüder gerückt, die sich durch Aktionen wie das Verstecken französischer Zeitschriften oder dem Beschreiben der Servietten der französischen Offiziere mit Schmähbezeichnungen auszeichneten. Als die Besetzung des Ruhrgebiets und des Hüttencasinos 1925 endete, „atmete man erleichtert auf und man durfte seit langer Zeit mal wieder ein vaterländisches Lied und ein freies Wort über seine Lippen ergehen lassen.“
Daneben gehört die Betonung der Geselligkeit und die Beschwörung einer Bierseligkeit typischerweise ins Medium Bierzeitung: „Von der Gründung an war das Leben im Freitags-Kegelklub stets ein reges und auch die Fidelitas kam immer zu ihrem Rechte.“ So nimmt die Beschreibung der Trinkrunden- und Stammkrugsystematik ebenso viel Raum ein wie die Beschreibung von Ausflugsfahrten oder die Besuche des „Hösch-Kegelklubs“: „All‘ diese Veranstaltungen haben dazu beigetragen, das Zusammengehörigkeitsgefühl in unserem Klub zu stärken und das Verweilen auf der Kegelbahn zu den angenehmsten Stunden des Lebens zu machen.“