Barbara Paciorkiewicz trägt sich ins „goldene Buch“ der Stadt Lemgo ein, wo sie von 1942 bis 1948 als „eingedeutschtes“ Kind in einer Pflegefamilie lebte
Jürgen Scheffler
Am 23. September 2022 empfing Markus Baier, Bürgermeister der Stadt Lemgo, Barbara Paciorkiewicz aus Łódź (Polen) im Lemgoer Rathaus. Sie war eingeladen worden, sich ins „goldene Buch“ der Stadt einzutragen. Einen Tag später wurde im Gemeindehaus St. Nicolai der Film „Mädchengeschichten“ (2020) gezeigt. Die polnisch-deutsche Regisseurin Barbara Sieroslawski hat in dem Film drei Frauenschicksale porträtiert, deren Lebenswege im Verlauf des Zweiten Weltkriegs und in den frühen Nachkriegsjahren einen Bezug zur Stadt Łódź hatten. Eine der drei Frauen ist Barbara Paciorkiewicz.
Mit der Einladung würdigte die Stadt Lemgo die besondere Lebensleistung von Barbara Paciorkiewicz, geb. Gajzler. Im September 1942 war sie als vierjähriges Kind aus dem besetzten Polen verschleppt und nach Lemgo gebracht worden. Barbara wurde 1938 in Gdingen (Gdynia) geboren. Über ihre Eltern ist wenig bekannt. Ihre Mutter starb kurz nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939. Barbara wuchs bei ihrer Großmutter in Łódź auf.