Während ihrer Ausbildung auf dem Heuberg, einem Truppenübungsplatz in den Bayerischen Alpen bei Nussdorf am Inn, wurden die Strafsoldaten innerhalb kurzer Zeit und unter äußerst harten Bedingungen auf ihren bevorstehenden Einsatz in Afrika vorbereitet. Eine strenge Überwachung vom Stammpersonal der Division, Kasernenhofdrill, Strafexerzieren, Beschimpfungen und Schikanen waren an der Tagesordnung, jedwedes Fehlverhalten wurde scharf sanktioniert. Allein auf dem Heuberg wurden 39 Soldaten hingerichtet, am späteren Ausbildungsplatz in Baumholder (Landkreis Birkenfeld, Rheinland-Pfalz) weitere 29. Die häufigsten Gründe für die Todesstrafe waren „Fahnenflucht“ oder „unerlaubtes Entfernen von der Truppe“. Auch unerlaubte Gruppenbildung und kommunistische Propaganda zogen mehrere Todesurteile nach sich.
In dieser Situation verfassten Schild und einige Kameraden das „Goldene Brigadealphabet von 999“, ein satirisches Gedicht über das harte Leben der 999er. Die Verse spiegeln die Härten und Absurditäten des Lebens auf dem Heuberg wider und den Zynismus der Soldaten, die ihre schwierige Lage durch Humor und Kreativität zu bewältigen versuchten. So heißt es in Abschnitt „L“: „Wem Liebe ist das halbe Leben, Der muss hier bald den Geist aufgeben.“ Unter dem Buchstaben „G“ kritisierten die Soldaten die Qualität des Essens: „Gullasch ist ein ‚Götterfrass‘, wenn man darin das Fleisch vergass.“ Ein anderes Beispiel ist das ironische Loblied auf den Truppenübungsplatz: „Oh Heuberg, Du mein Heimatland, der Herrgott schlief, als es entstand.“ Auch die harten Disziplinarmaßnahmen kommen im Brigadealphabet zur Sprache: „Unfug, Urlaub und Unbedacht, hat manchen schon ins Loch gebracht.“ Andere Verse beziehen sich in ironischer Zuversicht auf den bevorstehenden Einsatz gegen die britischen Truppen in Nordafrika: „Der Tommi hat zur Zeit mal Schwein; Doch warte, bald kommt 999.“