Christiane Cantauw
Einen detaillierten Einblick in die Historie einer Bauerschaft bietet die Publikation „Aldrup-Antrup. Eine Bauerschaft in Lengerich“ von Manfred Stöppel und Brigitte Jahnke. Mit Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Helfer aus dem Arbeitskreis Stadtgeschichte des Heimatvereins Lengerich ist dem Autorenteam ein spannender Einblick in eine Kleinstregion gelungen, zu dem Lokalhistoriker:innen und Archivar:innen, nicht zuletzt aber auch die Bewohner:innen der verschiedenen Hofstellen das Ihre beigetragen haben. Von den ehemals etwa 100 landwirtschaftlichen Hofstellen werden in der Veröffentlichung 80 vorgestellt. Stöppel und Jahnke tun dies auf Basis des Schatzungs- und Höferegisters der Grafschaft Tecklenburg, der Viehliste von 1643, des Mühlenregisters von 1755 und vieler weiterer historischer Quellen, die über den Viehbestand, aber auch über die Anzahl der Bewohner:innen der einzelnen Hofstellen Auskunft geben. Auch die genealogischen Forschungen einzelner Aldruper:innen und Antruper:innen erwiesen sich bei der Rekonstruktion der Erbfolgen und Wechselfälle auf den einzelnen Hofstellen als hilfreich.
Eingeleitet wird das alles durch eine kompakte Darstellung der historischen und geografischen Entwicklung der Kleinregion, in der u.a. erläutert wird, wie es zur Leibeigenschaft kam, was Voll- oder Halberben sind, welche landtagsfähigen und nicht-landtagsfähigen Güter es in der Region gab, wie die Hausnummern vergeben wurden, was die Familien- und Flurnamen bedeuten und wie und wo die Kinder aus der Bauerschaft beschult wurden.