Christine Fertig
Bevor die Heirat Anfang September 1832 im ostwestfälischen Löhne stattfinden sollte, überschrieben die Eltern der Braut Maria Charlotte Ilsabein Hartmann und ihrem Verlobten Heinrich Friedrich Wilhelm Osterholz ihren Hof in der Bauernschaft Löhne. Die Eltern Bernhard Heinrich Hartmann und Maria Charlotte Fränsemeyer wollten den Hof noch bis zur Heirat des jungen Paares weiterführen, sich dann aber bald auf ihr Altenteil zurückziehen. In dieser Gegend gehörten zu vielen Höfen Leibzuchtshäuser, die bei Bedarf den alten Bauern und Bäuerinnen zur Verfügung standen. Die Leibzucht sollte für eine standesgemäße Lebensführung der alten Leute sorgen. Das bedeutete aber keineswegs, dass diese umfassend versorgt wurden. Zu der Leibzucht, die das Ehepaar Hartmann beziehen wollte, gehörten neben dem Haus mehrere Stücke Land, die sie selbst bestellen mussten – nur das Pflügen und Einfahren der Ernte sollte der Jungbauer übernehmen. Daneben durften sie die Ernte von vier Obstbäumen ernten, und eine Kuh, ein Schwein und vier Hühner mit auf die Leibzucht nehmen. Die Kuh würde mit dem übrigen Vieh des Hofes auf die Weide gehen, und sollte für die Milchversorgung der Altenteiler sorgen.