Bergbaukultur in Westfalen – was bleibt?

04.04.2019

Tagung der Volkskundlichen Kommission in Zusammenarbeit mit dem Bergbaumuseum Ibbenbüren

Christiane Cantauw

Die Frage, was jenseits von Mythen und Verklärungen von der Bergbaukultur bleiben wird, treibt nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern auch die Menschen in der Region um. Insofern stellte die zweitägige Tagungsveranstaltung im Bergbaumuseum Ibbenbüren, die von Thomas Schürmann von der Volkskundlichen Kommission am 29./30. März 2019 initiiert wurde, ein Forum dar, welches für Austausch und Diskussionen gern angenommen wurde.

Einig waren sich die Referentinnen und Referenten darin, dass mit den Bergbausiedlungen, mit den Halden und in Form unterschiedlicher Ewigkeitslasten Zeitzeugnisse vorliegen, die unseren Alltag und unsere Umgebung prägen und bis in nahe oder fernere Zukunft bleiben werden.

Gefragt werden muss aber auch danach, was denn bleiben soll. Hier traten die Vertreterinnen und Vertreter von Schau- und Besucherbergwerken auf den Plan, die sich angesichts des zurückgehenden Wissens um Zusammenhänge der Bergbaukultur natürlich auch der Frage stellen müssen, was sie zukünftig leisten können und müssen, um bergbaukulturelle Inhalte an ein Publikum zu vermitteln, das diesem Feld zunehmend fremd gegenübersteht.

Sowohl das Montanhistorische Dokumentationszentrum in Bochum als auch die Volkskundliche Kommission haben mit Zeitzeugeninterviews in hoher Zahl (insgesamt liegen fast 200 Interviews vor) in den vergangenen fünf Jahren dazu beigetragen, dass den Menschen im Bergbau eine Stimme und ein Gesicht gegeben wurde. Eine Fotoausstellung mit Fotografien des Ibbenbürener Bildjournalisten Martin Egbert unter dem Titel „Rund um die Seilscheibe“ ist ein weiterer Versuch, über einzelne Personenportraits und Aufnahmen unter und über Tage einen Zugang zu dem Themenfeld Bergbau zu schaffen. Die Ausstellung wurde am 29. März eröffnet und ist noch bis zum 14. Juli im Bürgerhaus Ibbenbüren zu sehen.

Weitere Informationen zur Tagung finden Sie hier