Coding da Vinci

02.10.2019

Die Schlagwortkarten dienten zur Katalogisierung der Einsendungen zu den Fragelisten und bieten eine spannende Perspektive zum Thema "Tod und Begräbnis". Foto: Schulte/LWL.

Coding da Vinci

Die Volkskundliche Kommission beteiligt sich am diesjährigen Kultur-Hackathon!

Christiane Cantauw

Am 12. Oktober 2019 ist es soweit: der vom OWL-Kulturbüro und Münsterland e.V. veranstaltete Kultur-Hackathon Coding da Vinci startet. Im LWL-Industriemuseum, Zeche Zollern, in Dortmund werden die Anbieter und Nutzer von Kulturdaten zusammenkommen und sich – hoffentlich – auch zusammenfinden.

Um was geht es? Coding da Vinci ist eine Veranstaltungsform, die technikaffine und kulturbegeisterte Akteure aus der Entwickler- und Kreativszene mit Kulturinstitutionen zusammenbringt. Ziel ist es, neue Sichtweisen auf digitale Kulturdaten zu ermöglichen. Coding da Vinci hat 2014 in Berlin seinen Anfang genommen und „tourt“ seit 2016 durch Deutschland. Welche faszinierenden Ideen in der Vergangenheit bei den verschiedenen Veranstaltungen herausgekommen sind, zeigt die CdV-Website.

Die Liedaufzeichnungen im Volksliedarchiv der Volkskundlichen Kommission sind inhaltlich bislang kaum erschlossen worden. Foto: Cantauw, LWL.

Für die Volkskundliche Kommission bietet der Hackathon die Chance, frische Ideen zur Nutzung und/oder Darstellung unserer digitalen Daten zu erhalten. Wir beteiligen uns mit zwei Datenpools an der Veranstaltung. Zum einen handelt es sich um 348 Liedaufzeichnungen aus dem Westfälischen Volksliedarchiv, die inhaltlich überwiegend unbekannt sein dürften. Aufgezeichnet wurden vielfach nicht nur der Liedtext und die Noten, sondern auch Erläuterungen zu den Anlässen, zu denen das jeweilige Lied gesungen wurde. Leider waren die Sängerinnen und Sänger zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits recht betagt, so dass die Aufnahmen musikalisch gesehen noch Luft nach oben lassen. Aber wer weiß, vielleicht hat ja ein/e Kreative/r eine zündende Idee, was man mit den Liedern noch alles anstellen könnte?

Bei dem anderen Datenpool handelt es sich um eine thematische Sammlung zum Thema „Tod und Beerdigung“, die aus Text-, Bild- und Liedaufzeichnungen besteht. Inhaltlich wird hier die Zeit zwischen etwa 1880 und 1960 abgebildet. Durch die Vielfalt der Quellen gelingt ein facettenreicher Blick auf eine Alltagswelt, die – ebenso wie die Erschließungsmethoden – erstaunlich fremd anmutet.   Wir hoffen, dass sich die Kreativen von den Chancen und Möglichkeiten, die sich mit dem Datenpool verknüpfen, angesprochen fühlen.

Am 12. Oktober haben wir Gelegenheit, unsere Daten kurz vorzustellen. Selbstverständlich hoffen wir auf Interesse aus der Kreativszene, aber auch wenn es nicht klappen sollte, sind wir auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder dabei, denn wir haben in den Tiefen unseres Archivs eine umfangreiche Sammlung von Autogrammkarten aus der Vorkriegszeit (wieder-)entdeckt, um die sich dringend einmal ein kreativer Kopf kümmern müsste. 

Ein großer Teil der Lieder des Volksliedarchivs der Volkskundlichen Kommission wurde in Form von Noten erfasst. Foto: Cantauw, LWL.

Kategorie: Veranstaltungen

Schlagworte: Christiane Cantauw · Tagung