Seit etwa zwei Jahrzehnten erfahren die Themenfelder Kolonialismus und Postkolonialismus in Deutschland eine breitere gesellschaftliche Wahrnehmung. Forschungsprojekte, Kulturveranstaltungen, (lokale) Initiativen, Medienberichte und Ausstellungen setzen sich mit Fragen kolonialer Verflechtungen, mit postkolonialen Sichtweisen oder mit der eigenen privilegierten Rolle in Geschichte und Gegenwart auseinander. In Westfalen-Lippe trägt die LWL-Kulturstiftung 2024 mit einem eigenen Themenjahr dazu bei, verschiedene Perspektiven auf die koloniale Vergangenheit und die postkoloniale Gegenwart der Region wahrnehmbar zu machen. Unter dem Titel „POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe“ sind 22 Kulturprojekte in der Region zusammengefasst, die zum Nachdenken über den langen Atem des Kolonialismus anregen sollen.
Ein zentraler Beitrag zum Themenjahr ist die Ausstellung „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“, die am 13. Juni 2024 auf Zeche Zollern in Dortmund eröffnet wurde. Vorbereitet wurde die Präsentation 2023 durch eine Ausstellungswerkstatt. Hier bot sich in Form zahlreicher partizipativer Angebote ein Raum für eine individuelle Auseinandersetzung mit der Thematik.