„Die Corona-Pandemie hat die Hygienemängel an Schulen aufgezeigt und Versäumnisse deutlich gemacht.“ Mit dieser Einschätzung auf Basis der Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage wurde die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, in einschlägigen Tageszeitungen zitiert. Doch nicht erst die aktuelle besondere Problematik macht deutlich, dass das Thema Hygiene in Schulen ein „Dauerbrenner“ ist. Das zeigt ein Blick in die Vergangenheit:
Seit sich im ausgehenden 18. Jahrhundert im Zuge neuer naturwissenschaftlicher und medizinischer Erkenntnisse langsam eine hygienische Sensibilisierung für alle menschlichen Lebensbereiche entwickelte, gerieten auch die Klassenräume und Schulhäuser zunehmend in den Fokus. Vor diesem Hintergrund ist eine Verordnung aus dem Jahr 1819 für den Regierungsbezirk Münster zu sehen, die die Unreinlichkeit in den Schulen aufs Korn nahm. In dieser heißt es: „Um der Verbreitung der auf dem Lande in manchen Kreisen herrschenden Krätze mit mehrerem Nachdrucke Einhalt tun zu können, wird hiermit verordnet, daß den mit gedachter Krankheit behafteten Kindern der Eintritt in die Schulen schlechterdings nicht zu gestatten ist.“