Gerhard Lippert und Alexandra Bloch-Pfister
Das Gronauer Stadtmuseum blickt 2021 bereits auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. 1912 eröffnet, stand es als Bildungseinrichtung neben der damaligen „Volksbibliothek“ in einem separaten Flügel des seinerzeit großzügig und weitläufig errichteten ersten Gronauer Hallenbades. Die Ausstellung bot zeittypisch zunächst Erstaunliches und Kurioses aus aller Welt, hatte aber von Beginn an auch einen inhaltlichen Schwerpunkt, der als Gronauer Alleinstellungsmerkmal bis heute Bestand hat: das geologische Fenster in ein 140 Millionen Jahre zurückliegendes Erdzeitalter.
Nachdem das Museum 1938 aufgegeben und der Objektbestand über fünf Jahrzehnte nur provisorisch eingelagert worden war, erfuhr das Museum gut 70 Jahre nach seiner Gründung eine inhaltliche Neukonzeption, an der auch der LWL beteiligt war. 1988 konnte die neue Ausstellung, nun unter dem Namen Drilandmuseum der Stadt Gronau im verbliebenen Teil des historischen Rathauses an der Bahnhofstraße eröffnet werden. Der namentliche Bezug zum Driland verweist auf die besondere Lage Gronaus im Schnittpunkt der Grenzen zwischen den Niederlanden, der Grafschaft Bentheim und dem historischen Fürstbistum Münster, heute des nordwestlichen NRW. Ab 2001 wurde das Museum vom Heimatverein Gronau in Kooperation mit dem Stadtarchiv betrieben und beaufsichtigt.