Wie funktioniert eigentlich die Druckproduktion von Graugold?

24.01.2023 Niklas Regenbrecht

Seitenlayout der 3. Ausgabe (erscheint im Juni 2023) mit Arbeitsstand vom Dezember 2022 (Abbildung: Helen Stelthove).

Dörthe Gruttmann

Die Gestaltung einer Magazinausgabe ist nicht nur spannend und vielseitig, sondern auch zeitaufwändig und komplex. Von der inhaltlichen Planung über die Zusammenarbeit mit Autor:innen bis zur Drucklegung ist es ein langer Prozess. Zwischen der ersten Idee für die Beiträge bis zur gedruckten Magazinausgabe von Graugold liegen in etwa 18 Monate Arbeit, in die zeitweise über 50 Mitwirkende involviert sind.

Wenn der Redaktionsplan steht, die Beiträge vergeben wurden und schließlich die Manuskripte mit Abbildungsdateien vorliegen, erfolgt das ausführliche Lektorat der Texte sowie die Abnahme der Korrekturen durch die Autor:innen. Parallel beginnen die Fotograf:innen mit der Bildproduktion: Für Graugold werden Aufnahmen für die Reportagerubriken „aktuelle Fotostrecke“ und „Ein Blick hinter die Kulissen“ angefertigt sowie die Objektfotografie bereits in Abstimmung mit der Gestalterin erarbeitet. Für die Redaktion heißt das, dass alle Gegenstände, die abgelichtet werden sollen, rechtzeitig vorher ausgeliehen werden müssen. Zwei bis drei Tage arbeiten dann die/der Fotograf:in und die Gestalterin im Fotostudio daran, alles attraktiv in Szene zu setzen. Von einer kleinen Papageienfeder über ein brüchiges Schriftdokument bis hin zu einer tonnenschweren Kaminplatte werden die Dinge, um die es in den Magazinbeiträgen geht, professionell fotografiert.

Anhand der Fotografien sowie der Manuskripte entwickelt die Gestalterin Helen Stelthove dann einen ersten Entwurf für die nächste Magazinausgabe. Hierbei entscheidet sie beispielsweise, welche Farbstimmung einzelne Seiten akzentuiert oder als Hintergrund Beiträge über mehrere Seiten visuell zusammenhält.

Abhängig von der Anzahl der Beiträge in den 25 Graugold-Rubriken werden die Artikel für jede Ausgabe neu angeordnet, gesetzt und gestaltet. Der erste Layoutentwurf, in dem alle Texte, Abbildungen und andere Gestaltungselemente zusammengebracht sind, ist immer ein schöner Moment in der Magazinproduktion. Eine solche Übersicht zeigt die Abbildung: Textseiten wechseln sich mit Abbildungen oder einer Fotostrecke ab, nach Weißraum folgen farbige Kontraste. Das Ziel dieser Gesamtkomposition ist es, sowohl visuelle Überraschungen als auch gut lesbare Schriftbilder zu bieten. Nach diesem ersten Entwurf bis zur fertigen Druckfassung folgen dann zur Qualitätssicherung mehrere Korrekturläufe und Überarbeitungen zu den Texten, zum Text-Bild-Verhältnis, zur Tonalität der Abbildungen und zu vielem anderen mehr.

Über die Gestaltung vermittelt sich der facettenreiche Inhalt: In der hier im ersten Entwurf gezeigten Ausgabe 3 geht es unter anderem um Lohntüten und Himmelsbriefe, um Männerbilder im Versandhauskatalog und Generationenkonflikte in der Frühen Neuzeit sowie um ausgegrabene Glasflaschen und ein altes Buch über den bösen Blick. Themen der Gegenwart wie Impfzertifikate werden mit einer historischen Vertiefung präsentiert, kritische Perspektiven wie hier auf den Kolonialismus sind auch in der kommenden Graugold-Ausgabe vertreten. Fotografisch werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des Sauerland-Museums in Arnsberg, schauen genau auf Füße von Menschen, Tieren und Dingen und heben mit den historischen Aufnahmen aus den 1960er bis 2000er Jahren alte Menschen ins Bild. 

Und während die Druckfahnenkorrekturen der dritten Ausgabe, die im Juni 2023 erscheint, laufen, steht bereits die Redaktionskonferenz für die Inhalte der vierten Ausgabe für Juni 2024 an.

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