Zum Nachdruck der beiden raren Landwirtschaftlichen Güter-Adressbücher für Lippe-Detmold, Schaumburg-Lippe und Waldeck-Pyrmont (1921) und Westfalen (1931)
Gisbert Strotdrees
Wer liest schon ein Adressbuch? Noch dazu eines, das bald hundert Jahre alt ist? Das mag sich denken, wer noch nie den Namen „Niekammer“ gehört hat und nun zum ersten Mal den dicken, gut 700 Seiten umfassenden Nachdruck in Händen hält.
Der Nachdruck, soeben erschienen, enthält gleich zwei historische Adressbücher. Das eine für die einstigen Fürstentümer Lippe-Detmold, Schaumburg-Lippe und Waldeck-Pyrmont stammt aus dem Jahr 1921, das andere für die damalige preußische Provinz Westfalen ist zehn Jahre jünger. Beide Ausgaben verzeichnen für die genannten Territorien sämtliche größeren landwirtschaftlichen Betriebe, geordnet nach Kreisen, Orten und Bauerschaften. Sie nennen deren Eigentümer, Verwalter oder Pächter, ferner den steuerlichen Einheitswert der Betriebe, die Flächenausstattung, die Art der Bodennutzung sowie den Bestand an Pferden, Rindvieh, Schafen und Schweinen. Dokumentiert sind überdies die Nebengewerbe auf den Höfen wie etwa Kornbrennereien, Mühlen oder Ziegeleien sowie die technische Ausstattung, etwa den Besitz von Motoren, Turbinen oder Traktoren.