Sebastian Schröder
Wer kennt ihn nicht, den berühmten Schlager „Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn“, den Peter Kreuders für den 1936 uraufgeführten Film „Glückskinder“ komponierte. Das Leben des Federviehs scheint tatsächlich als sehr erstrebenswert wahrgenommen worden zu sein: „Ich hätt nicht viel zu tun, ich legte vormittags ein Ei und abends wär ich frei.“ Gelegentlich seien sonntags „auch mal zwei“ Eier unter der Henne zu finden, so jedenfalls heißt es in dem bekannten Lied. Aktuell erlebt die Hühnerhaltung vor allem auch in der Stadt eine wahre Renaissance: Scharrende Tiere im eigenen Garten sind der Traum vieler Menschen; gern gesehen ist zudem das tägliche Frühstücksei. Und da das Huhn einer alten Züchterweisheit zufolge „durch den Schnabel legt“, lassen sich auf dem eigenen Grundstück die Nahrungsaufnahme und somit auch die Haltungsbedingungen genau steuern. Man hat es selbst in der Hand, ob die gefiederten Tiere eiweißhaltiges Legemehl oder doch eher Schonkost zu sich nehmen. Hühner sind mittlerweile so beliebt, dass sie sogar die Titelseiten der Zeitungen füllen beziehungsweise Eingang in die Nachrichten finden. Im lippischen Detmold sorgt beispielsweise Henne Sigrid für Furore, die – ausgestattet mit einer leuchtend gelben Warnweste – täglich ihr heimisches Domizil verlässt, um unter dem Busch des Nachbarn ein Ei zu legen.