Für Volk und Vaterland: die Erbswurst
Christiane Cantauw
Der junge kräftige Wanderer ist mit Wanderschuhen, einer kurzen aufgekrempelten Wanderhose, einem Hemd mit Schillerkragen und einem Rucksack mit darauf befestigtem Kochtopf so recht für eine längere Wanderung ausgestattet. An seiner Seite geht eine lebensgroße Wurst, die mit einem Gesicht, zwei Armen und zwei Beinen sowie einem Wanderstock und einem Rucksack ebenfalls wie ein Wanderer daherkommt. Ein Wegweiser deutet an, dass Wurst und Wanderer aus „Schwachfeld“ gekommen sind. Nun bewegen sie sich mit strammen Schritten Richtung „Kraftburg“. Die Zeichnung, mit der 1934 u. a. im Sauerländischen Gebirgsboten für die Hohenlohe Erbswurst geworben wurde, ist mit „Der rechte Weg“ überschrieben.
Die Hohenlohesche Nährmittelfabrik AG aus dem württembergischen Gerabronn schaltete in den 1920er und 1930er Jahren zahlreiche Anzeigen im Sauerländischen Gebirgsboten. Beworben wurde meistenteils die Erbswurst, die den – in den Werbeanzeigen überwiegend jungen – Wanderern ans Herz gelegt. Auch die C. H. Knorr A.G. aus Heilbronn a. N. warb im Gebirgsboten für seine Erbswurst, sie sei „leicht mitzunehmen, billig und praktisch“. 100 Gramm Erbswurst ergäben vier Teller Suppe und kosteten nur 19 Pfennig.