Formal lassen sich Hofgräften, Speichergräften, Teilgräften und mehrteilige Gräftenanlagen unterschiedlicher Form unterscheiden. Daraus auf das Alter dieser Anlagen zu schließen, hat sich jedoch als schwierig erwiesen. Dafür sind die Grabenzüge letztlich nicht differenziert genug und außerdem stark an die örtlichen Gegebenheiten angepasst.
Typische Merkmale der bäuerlichen Gräftenanlagen sind die langgezogene Hauptinsel für das Bauernhaus und das Torhaus, das an die wehrhaften Toranlagen der Adelssitze erinnert. Ein baulich besonders ausgestalteter Speicher, neben dem Haupthaus gelegen oder auf einer separaten Gräfteninsel stehend, kam als weiteres Bauwerk hinzu. Abgerundet wurden die Anlagen durch landwirtschaftliche Gebäude wie Scheune, Schuppen oder Ställe. Das waren dann schon recht umfangreiche Baugruppen und scherzhaft fragte man, wenn man auf Reisen so einen Hof von weitem sah: Wie heißt das Dorf dort?