Michael Eckhoff
Der Hagener Heimatbund e.V. (HHB) feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Er wurde 1925 von engagierten Hagenerinnen und Hagenern gegründet, die sich zum einen die „typische Heimatforschung“ auf die Fahnen geschrieben hatten, die zum anderen aber auch Objekte aus der Stadtgeschichte sammeln wollten, um letztendlich ein „Heimatmuseum“ aus der Taufe heben zu können. In Hagen, größte Stadt Südwestfalens (Großstadt seit 1928), durfte man sich zwar bis 1922 am privaten Folkwang-Kunstmuseum des 1921 verstorbenen Sammlers Karl Ernst Osthaus erfreuen, aber die Idee, auch eine stadtgeschichtliche Sammlung in Hagen anzulegen, spielte vor 1925 nur eine beiläufige Rolle.
Seit dem Jahr 1933 konnte der HHB die ersten Räume in einer früheren Fabrikantenvilla im Herzen der Stadt für seine neuangelegte Sammlung nutzen. Schon wenig später entstand dann ein Heimatmuseum in der klassizistischen Villa Moll an der Potthofstraße. Geleitet vom ehemaligen Schulungsleiter der NSDAP-Ortsgruppe Göttingen und Funktionär im Reichsstudentenbund, Dr. Gerhard Brüns (1907–1981), war es von Anfang an auf die NS-Ideologie ausgerichtet. Die Villa wurde in den letzten Kriegswochen zerstört und nicht wieder aufgebaut.