Hochwasser- und Naturschutz am Forellenbach
Vom klaren Gebirgsbach zur Betonwüste und wieder zurück
Sarah Brünger
Ein naturnaher Bach mäandert sanft durch die Landschaft. Lachse tummeln sich im Wasser – wie erfrischend, beruhigend und inspirierend! Aber wenn das Wasser als schlammige Brühe im Keller steht, dann hört der Spaß auf. So geschehen in der Vlothoer Innenstadt, in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar 1837. Schnell wurde der Müller Rennert aus der Mühlenstraße als Verursacher verdächtigt. Hatte er sein Stauwehr am Forellenbach wiederrechtlich derartig modifiziert, dass es den Fluss zum überlaufen brachte? Obwohl der Vlothoer Bürgermeister sich direkt der Sache annahm, konnte der Fall nicht abschließend geklärt werden. Später, am 18. August 1837, riss ein Hochwasser das gesamte Wehr fort. Erledigt war die Angelegenheit jedoch nicht. Beim umgehend geplanten Neubau des Wehres sah der Bürgermeister weitere Überschwemmungen auf sich zukommen. Von den zuständigen Behörden, dem Kreis Herford bzw. der Regierung in Minden, forderte er deshalb, dass der Forellenbach ober- und unterhalb des neuen Wehres „gehörig reguliert“ würde. Dies sei „seit jeher […] das einzige Mittel […], die Nachteile zu mildern, welche dies reißende Bergwasser […] alljährlich […] verursacht.“.