Niklas Regenbrecht
Als erste Leiterin des Archivs für westfälische Volkskunde (heute Archiv für Alltagskultur in Westfalen) sammelte Martha Bringemeier nicht nur historische Zeugnisse von Alltagskultur und -geschichte, sie begab sich auch selbst ins Feld, um beispielsweise (vermeintlich) aussterbendes Handwerk zu dokumentieren. So fuhr sie im Jahr 1952 auf einen Hof in Legden, um dort die verschwindende Kunst des Hofbrauens zu beobachten, zu fotografieren und in einem Bericht zu dokumentieren. Bericht und Fotografien geben Zeugnis von der ehemals weit verbreiteten Selbstversorgung mit Bier.
Bringemeier beschrieb den Ablauf des Brauens, wie er ihr auf dem Hofe geschildert und teilweise gezeigt wurde. Sie gab die verschiedenen Arbeitsschritte wieder, von der Keimung der Gerste, dem Darren (Trocknen) auf einer „Eete“ (Esse), dem Mahlen, dem Brauen in einer Braupfanne über dem offenen Feuer, dem Sieben mit einer Konstruktion aus einem mit Roggenstroh ausgelegtem Weidenkorb und der Gärung in den Fässern (der gesamte Bericht findet sich am Ende dieses Artikels zum Herunterladen).