1988 wurde in Herford die Ausstellung „Juden in Herford – 700 Jahre jüdische Geschichte und jüdische Kultur in Herford“ gezeigt, die erste umfassende Darstellung zum Thema. Aus Anlass des Jubiläumsjahres zeigt das Kuratorium Erinnern Forschen, das in Folge der damaligen Ausstellung entstanden ist, eine um viele neue Forschungen und Aspekte ergänzte Ausstellung. Insbesondere werden erstmals viele Originaldokumente aus 700 Jahren jüdischer Geschichte aus der Stadt Herford und den jüdischen Gemeinden in Vlotho, Enger/Spenge und Bünde gezeigt. Viele Leihgeber und Projektbeteiligte haben wertvolle Beiträge geleistet.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Kurzfilme zu besonderen Daten der Geschichte, ausgewählte Sequenzen aus Zeitzeugenvideos der 1980er bis 2000er Jahre, Berichte über Aktivitäten in Bünde und Interviews der Ausstellungmacher von 1988 und des Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde, die in der Ausstellung über Touchscreens abgerufen werden können. Tafeln zum aktuellen Antisemitismus im Raum Herford steuerte NRWeltoffen bei. Die Ausstellung im Zellentrakt wird ergänzt durch an 20 Orten jüdischen Lebens im Kreis Herford (Synagogen, Friedhöfen und Wohnorten) dauerhaft angebrachte QR-Codes mit Hörtexten und Fotos zur Selbsterkundung, erstellt in Kooperation mit dem Kreisheimatverein und dem Katasteramt des Kreises. Alle Materialien und Filme sind nach Eröffnung der Ausstellung auch über www.zellentrakt.de abrufbar. Rund um die Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen und weitere Aktivitäten statt. Die Schirmherrschaft von Ausstellung und Begleitprogramm haben Landrat Jürgen Müller und Bürgermeister Tim Kähler übernommen.