Jürgen Scheffler verabschiedet sich aus der Museumsleitung in Lemgo

08.11.2019

Das Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo. Foto: Emrich.

Christiane Cantauw

32 Jahre lang hat er wie wohl kein anderer die Museumslandschaft in Lemgo geprägt: Am 26. Oktober wurde Jürgen Scheffler im Rahmen einer Feierstunde nun in den Ruhestand verabschiedet. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus den umliegenden Museen, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie Weggefährten des im besten Sinne umtriebigen Museumsleiters nahmen an der Verabschiedung im Museum Hexenbürgermeisterhaus teil.

Neben dem Hexenbürgermeisterhaus, das er wissenschaftlich fundiert und fern jeglicher Tümelei und Geschichtsklitterung komplett neu ausgerichtet hat, leitete Scheffler auch das Junkerhaus und die Gedenkstätte Frenkelhaus. Zahlreiche Kooperationen innerhalb Lemgos aber auch weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus machten das Hexenbürgermeisterhaus innerhalb der wissenschaftlichen Community und beim Museumspublikum bekannt. Als eine Art Paukenschlag oder Sahnehäubchen darf hier wohl eine Ausstellung in Südafrika (Johannesburg 2019) genannt werden, die die Geschichte der jüdischen Familie Hochfeld aus Lemgo thematisiert (2017 war diese Ausstellung im Hexenbürgermeisterhaus zu sehen).

Ich selbst habe 2018 mit Studierenden des Masterstudiengang der WWU Münster gemeinsam mit Jürgen Scheffler die Ausstellung #mehralsdagegen. Schüler(protest)bewegungen 1968ff. erarbeitet und von der jahrzehntelangen Erfahrung des geschätzten Kollegen sehr profitiert. Es war eine spannende und lehrreiche Zeit für uns alle, die sowohl den Studierenden als auch mir in bester Erinnerung bleiben wird. Ähnlich wird es die vielen weiteren Kooperationspartnerinnen und –partnern gehen, die mit Jürgen Scheffler etwas auf die Beine gestellt haben. Das waren beileibe nicht immer Museumsausstellungen, sondern auch die mittlerweile bestens eingeführte Veranstaltungsform „Musik im Museum“ oder Schultheater- oder Geschichtsprojekte. Wie Jürgen Scheffler neben diesem Programm auch noch wissenschaftlich publizieren konnte, wird wohl vielen ein Rätsel bleiben, doch auch in diesem Feld hat er sich als akribischer Forscher einen Namen gemacht. 

Dass die Arbeit von Jürgen Scheffler auch in Zukunft in den Händen eines hauptamtlichen Museumsleiters (Fabian Schröder) liegt, mag auch als Anerkennung für das bisher Geleistete gelesen werden. Vielleicht ergibt sich ja auch wieder einmal eine Kooperation. 

Kategorie: Ankündigungen

Schlagworte: Christiane Cantauw · Museum