Corinna Endlich
Wenn Objekte im Museum gezeigt werden, die weder alt noch kostbar, weder einzigartig noch ästhetisch sind, dann ist das für manche Besucher*innen irritierend. Auch bei einem Blick in die Museumsmagazine sind defekte Dinge, Laien-Reparaturen oder Dinge, die erkennbar der „Marke Eigenbau“ zuzurechnen sind, keine Seltenheit. Sie sind auf den ersten Blick vermeintlich ohne jeglichen Wert. Genau da setzt die Kabinettausstellung im kult an: sie stellt Werturteile und Formen des Bewahrens von kulturellem Erbe zur Diskussion.
Das Sammlungskonzept eines Museums legt fest, welche Exponate für die inhaltlichen Schwerpunkte des Hauses wichtig sind und somit gesammelt werden. Gleichzeitig legt ein solches Konzept natürlich auch fest, was nicht gesammelt wird. Dass etwas nicht in die Sammlung übernommen wird, bedeutet aber nicht, dass es wertlos wäre. Wert ist letztlich ja keine Kategorie, die einem Gegenstand per se anhaftet, sondern entspricht einer bestimmten Sichtweise auf ihn.