Die Fotografien (insgesamt 34 schwarzweiß-Fotografien auf gesonderten, nicht paginierten Druckbögen, Fotodruckpapier) zeigen beispielsweise einen Schnelldampfer der Deutschen Afrika-Linie samt Impressionen von den Einrichtungen (Kabine, Speisesaal, Tennisplatz, Schwimmbad) und dem Leben an Bord, Ansichten der Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen, Einblicke in das Leben deutscher Siedler in Afrika, afrikanische Infrastruktureinrichtungen (Ev. Kirche, „Europäer-Krankenhaus“, „Haus der katholischen Mission in Bagamoyo“, Hotel) sowie Nutztiere und Nutzpflanzen. Die meisten Fotografien stammen von der Bildstelle des Reichskolonialbunds in Berlin. Die Fotos von der Überfahrt wurden von der Fotojournalistin Ilse Steinhoff (1909 – 1974) gefertigt und die Bilder von der Kolonialschule stammen von dem Ansichtskartenverlagshaus Kettling und Krüger aus Schalksmühle. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass Qualität und Inhalt der Fotografien eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Die Bilderfolgen sind sorgfältig durchkomponiert, auch wird nichts gezeigt, was einen Auswanderungswilligen in irgendeiner Form abschrecken könnte: Die Überfahrt wird als Erholungsreise dargestellt, Wohnen, Infrastruktur, Flora und Fauna in Übersee machen einen einladenden Eindruck. Insgesamt könnte man die Fotografien durchaus als verheißungsvoll bezeichnen.
Sie bilden ein Gegengewicht zu einigen Hinweisen im Text, die Träume von „Jagd und Abenteuer“, leichten wirtschaftlichen Erfolgen oder paradiesischen Zuständen als Fantasien entlarven, denen von Duisburg mit konkreten Zahlen (Kosten von Landerwerb, Wirtschaftlichkeitsrechnungen) und teils auch mit konkreten Warnungen entgegentritt („Wer als Lehrerin, Erzieherin oder Hilfe im Haushalt hinausgehen will und die Hoffnung hat, sich später vielleicht ein deutsches Heim zu gründen, darf nicht unterlassen, vorher genaue Erkundigungen einzuziehen“ (S.77)).
Die Menschen in Afrika, Asien, Ozeanien oder (Süd)Amerika finden erstaunlich selten Erwähnung. Sie werden überwiegend als „eingeborene Arbeiter“ eingestuft und entsprechend ihrer Arbeitsleistung klassifiziert. Als rechtmäßige Besitzer:innen des Landes, auf das die Auswanderer reflektieren, werden sie nicht adressiert. Ebenso wie die Flora und Fauna ihrer Heimat sind sie eine Ressource, die nutzbar ist.
Anders die Auswanderungswilligen, also die Adressaten des Buches: Sie und ihre Vorstellungen, physischen und psychischen Voraussetzungen, ihre Chancen und Möglichkeiten sowie ihre Bedürfnisse werden eingehend besprochen. Das geht soweit, dass von Duisburg in einem eigenen Kapitel auch Betätigungen für die Freizeit vorschlägt. Darunter versteht er beispielsweise „wissenschaftliche Hilfsarbeit“, die „einsame Stunden“ sinnvoll zu füllen vermöge: „Jeder sollte wissen, welche Befriedigung die Beschäftigung mit Dingen gibt, von denen der Laie glaubt, daß sie nur ein Vorrecht der Wissenschaft seien“. (S.187) Explizit regt er die Leser:innen dazu an, sich wahlweise mit der Wetter- und Erdkunde, der Botanik, der Zoologie, der Sprachforschung, der Anthropologie oder mit ethnographischen Sammlungen zu beschäftigen. Vor allem die Zoologie hat es ihm angetan. Hier gibt er ganz konkrete Hinweise, wie größere und kleinere Tiere präpariert werden sollten (mit Arsenikseife oder arsenhaltigem Natron, kleinere Tiere können auch in Formalin oder Spiritus eingelegt werden). Die Anlegung ethnographischer Sammlungen wird als „verhältnismäßig leicht“ beschrieben. Wichtig sei lediglich, dass bei „jedem Stück […] Bemerkungen über Herkunft, Fundort, und Material“ (S. 191) notiert werden sollten.
Hinsichtlich der wissenschaftlichen Hilfsarbeit erhalten auch die Einheimischen eine weitere Rolle: sie sind in diesem Kontext Objekte der Forschung, die im Dienste der Wissenschaft (und zum Zeitvertreib der Kolonisatoren) fotografiert, vermessen und befragt werden: „Außer der ganzen, möglichst unbekleideten Figur von vorn, nehme man auch die Seitenansicht des Menschen auf und, wenn genügend Material vorhanden ist, die Rückseite“ (S. 192).