Rund hundert Teilnehmer (und auch einige wenige Teilnehmerinnen) zählte die Tagung in Gees, in deren Mittelpunkt die alten Markengrenzsteine standen.
Den Auftakt machte Gerhard Post, Dozent an der Universität Twente in Enschede, mit einem Vortrag über Markensteine in der Twente, dem östlichen Teil der Provinz Overijssel. Während die Markengrenzen in Drenthe fast ausschließlich mit großen Findlingen, den sogenannten „Flinten“, markiert sind, findet man in der Twente, wie auch im angrenzenden Westfalen und Niedersachsen, häufig künstliche Grenzpfähle aus behauenem Sandstein, die oft auch Inschriften, Zeichen oder Wappen aufweisen. Die Grenzsteine in der Twente werden von verschiedenen privaten Projektgruppen verzeichnet und betreut, in besonderen Fällen auch ausgeschildert. Es gibt auch diverse Fahrradrouten entlang der alten Grenzsteine, um diese stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Gerko Brink, Vorsitzender der Boerenmarke Zeyen und Inhaber eines Milchviehbetriebes in diesem Ort, berichtete über die Neusetzung von Markensteinen in seiner Markengemeinde, die aus 1000 Hektar Kulturland und 200 Hektar Wald besteht. Derzeit gibt es dort noch 11 aktive Bauernhöfe. Jeder Betrieb stiftete in den letzten Jahren einen großen Findling, der mit dem Hofnamen markiert und an einem der Zugangswege genau auf der Markengrenze aufgestellt wurde. Dadurch ist die Markengemeinde heute nicht nur wieder deutlich sichtbar, sondern auch im Bewusstsein der Bevölkerung wieder stärker verankert. Das stärkt nicht zuletzt das Gemeinschaftsgefühl im Dorf.