Niklas Regenbrecht
Ortsgeschichte und Heimatforschung sind nicht ausschließlich Angelegenheiten für Menschen im fortgeschrittenen Alter. Das zeigt anschaulich der jüngst erschienene Band der Beiträge des Heimatvereins Vreden zur Landes- und Volkskunde. Den titelgebenden „Mosaiksteinchen“ gleich, versammelt er unter anderem Schülerarbeiten, die zusammengenommen dazu beitragen, das – wenn man im Bild bleiben möchte – Gesamtmosaik der Vredener Ortgeschichte zu vervollständigen.
Völlig zu Recht weist Carola Terhürne in ihrer Einführung darauf hin, dass auch Schülerarbeiten als eigenständige Forschungsarbeiten Anerkennung und Wertschätzung verdienen. Sie lieferten einen Beitrag zur lokalen Geschichtskultur, benötigten aber besondere „Gelingensbedingungen“ (S. 13). Diese waren hier offensichtlich gegeben, in Form von Unterstützung durch Lehrer, Archive, Bibliotheken und den Heimatverein. Dass diese Ergebnisse dann auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, ist besonders hervorzuheben. An anderer Stelle verschwinden ähnliche Arbeiten viel zu häufig ungelesen in Schubladen, könnten doch auch sie – gerade durch eine andere generationelle Sicht – andere Perspektiven oder Themen in den Fokus bringen. Das zeigt sich nicht nur in Vreden, sondern auch andernorts in Westfalen, wo beispielsweise durch das Stadtarchiv Münster Schülerarbeiten bekanntgemacht und verzeichnet werden. Auch über das Portal Westfälische Geschichte können diese recherchiert werden.