Kathrin Hüing
Wie ein aus zwei Frauen bestehender Haushalt während und nach dem zweiten Weltkrieg den Alltag bestritt, lässt sich anhand der Dokumente der Familie Siekmann nachverfolgen. Anni Siekmann und ihre Mutter Sophia aus Münster hinterließen dem Archiv für Alltagskultur verschiedene Dokumente aus dem Zeitraum von 1905 bis 1955. Ein Großteil der Unterlagen stammt aus den späten 1940er Jahren. Sie beziehen sich auch auf ihren Sohn bzw. Bruder, Hermann Siekmann, der als Soldat im Zweiten Weltkrieg gedient hatte und 1944 getötet wurde.
Der Bestand umfasst private Korrespondenzen, Beileidskarten zum Tod von Hermann und privatwirtschaftliche Unterlagen des Haushalts sowie ein Foto von Anni Siekmann. Die Dokumente geben anhand von Handwerkerrechnungen, Versicherungsunterlagen oder Steuerbescheiden Aufschluss über die Eigentums- und Lebenssituation der Nachlasserinnen. Briefe von Freunden und Familie an Frau Siekmann dokumentieren soziale Kontakte.