„Operation Rebhuhn“
Der Gallery Walk der Villa ten Hompel in Münster als Ausstellung in Zeiten von Corona
Jan Uckelmann
Mit der Wiedereröffnung der Dauerausstellung hat sich das Team der Villa ten Hompel in Münster etwas Besonderes ausgedacht, um den Corona-bedingten Einschränkungen beim regulären Angebot des Geschichtsortes entgegenzuwirken: Den "Gallery Walk". Seit dem 8. Mai wird unter dem Titel "KZ-Außenlager - Zufluchtsort - Denkort?" am Außenzaun des Grundstücks die 150-jährige Geschichte des alten Eisenbahntunnels bei Lengerich als markanter Geschichtsort im nördlichen Münsterland veranschaulicht.
14 großformatige Plakate informieren über die bewegte Geschichte und aktuelle Forschungsergebnisse. Die Funktion des Eisenbahntunnels als KZ-Außenlager und Fertigungsstätte für Flugzeugteile unter dem Tarnnamen "Rebhuhn" steht dabei nachvollziehbar im Fokus. Selbstverständlich findet man aber auch beispielsweise ausführliche Informationen zur Entstehung und Bedeutung des Bauwerks Mitte des 19. Jahrhunderts oder zu seiner Rolle als Zufluchtsort für die ortsansässige Bevölkerung während des 2. Weltkrieges. Auch die "Wiederentdeckung" des Komplexes in den 1980er Jahren und die daraus resultierende Auseinandersetzung mit seiner Geschichte und der Frage nach der Erinnerungswürdigkeit des Ortes wurden als Teil des Projekts behandelt.