Christin Fleige
„O Weihnachtszeit! Glückselge Weihnachtszeit!
Wie liegt der Schnee auf allen Straßen weit!
Wie bläst so kalt der Winterwind da drauß!
Wie ist’s behaglich da im eignen Haus!
Wo in der trauten Stube, hold durchweht
Von Tannenduft, der liebe Christbaum steht,
Den in der wunderbaren Weihenacht
,Vom Himmel hoch‘ der heilge Christ gebracht.
Und wie viel Gaben liegen ausgebreitet
Dort unterm Baum, daran das Aug‘ sich weidet!
Die liebste aber wird dem Töchterlein
Vor allen stets die Puppenküche sein.
Ja, welche Küche, habt ihr je erschaut
So Niedliches, wie hier ist aufgebaut? […]
Und welch ein Wunder! Seht, der kleine Herd
Er ist zum eignen Kochen ja beschert!
Zum eignen Kochen für das Töchterlein,
Daß es als Kind schon möge Hausfrau sein.
Damit es lerne schon im heitern Spiele,
Wie man bereiten kann der Speisen viele. […]“
(Jäger 1895, S. 3)