Der französische Wissenschaftler Louis Pasteur (1822 – 1895) entwickelte 1863 ein technisches Verfahren zur Haltbarmachung von Milch: die sogenannte Pasteurisierung, bei der die Milch auf mindestens 60 Grad Celcius erhitzt wird, um Mikroorganismen abzutöten. Schnell etablierte sich diese Methode als Standardverfahren der Milchverarbeitung. Knapp hundert Jahre später kam die Homogenisierung hinzu. Dabei wird die Milch unter hohem Druck durch Düsen gepresst, um die enthaltenen Fettkügelchen zu zerkleinern. Dadurch wird das Absetzen des Rahms in der Milch verhindert. Seit Ende der 1980er Jahre ist es zudem möglich, bestimmte Bestandteile der Milch anhand von Membranfiltration abzutrennen, eine Voraussetzung für neue Innovationen wie laktosefreie oder mit extra Protein angereicherte Milchprodukte.
Der Druck auf die Milch stieg kontinuierlich. Damit sind nicht nur die Diskussionen um Milchkonsum, Milchpreis und Milchüberproduktion gemeint, sondern auch der mechanische Druck, der bei der Verarbeitung der Milch auf sie ausgeübt wird. Auf Letzteren sind Probleme zurückzuführen, wie verminderte Käsetauglichkeit, mangelnde Schlagfähigkeit der Sahne oder Geruchs- und Geschmacksfehler.