Sammeln zeigen und erklären – ein Praxisseminar an der WWU Münster

25.10.2019

An I Sammlung I Ordnung. Auch für eine „Ausstellung“ auf einem Din-A-3_Blatt braucht es ein Konzept. (Foto: Cantauw)

Christine Schönebeck/Christiane Cantauw

Sammlungen, seien sie individueller, musealer oder universitärer Natur, sind Ergebnisse des Sammelns, also einer Tätigkeit, die mehr oder weniger zielgerichtet auf die Akkumulation von Dingen, Artefakten und/oder Daten gerichtet ist. In einem Praxisseminar im MA Studiengang am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der WWU Münster mit acht Masterstudierenden wollen wir praktisch erkunden, wie Sammeln funktioniert, welche Ergebnisse es zeitigt und wie wir mit diesen umgehen können.
Im Mittelpunkt stehen dabei zum einen die Orte, an denen das Sammeln seinen Ausdruck findet, nämlich die Archive, Museen und Depots. Wie funktionieren sie und welche Auswirkungen hat ihre Organisation auf das Sammeln und die Sammlungen, die hier aufbewahrt werden?
Zum anderen geht es uns aber auch um die Dinge, die gesammelt wurden und werden. Wir wollen danach fragen, welche dies sind (und waren) und welche Eigenschaften ihnen zugeschrieben wurden.
Letztlich sollen auch die Sammlerinnen und Sammler betrachtet werden: Wer sind/waren sie? Welche Ziele haben sie mit ihrem Sammeln und ihren Sammlungen verfolgt?
Im Zentrum der Lehrveranstaltung steht das konkrete Beschreiben und Erfassen der Objekte nach aktuellen fachlichen Standards: Wie kann eine Sammlung dokumentiert werden, welche Metadaten sollten begleitend erhoben werden und wie wird eine Sammlung in ein Archiv oder ein Depot überführt.
Angesichts begrenzter Ressourcen an Personal, Zeit und Fläche ist öffentliches Sammeln aber auch erklärungsbedürftig. Bei unseren zwei Besuchen im Städtischen Museum Lippstadt soll es deshalb auch darum gehen zu prüfen, wie wir den Wert der musealen Sammlung und des Museumsdepots in die Stadtgesellschaft hinein kommunizieren können.

 

Fragen I An I Sammlung. Wer hat die Sammlung zusammengetragen? Aus welchem Grund? Wie? Und worum handelt es sich genau? (Foto: Cantauw)