Das Städtische Museum Herford bewahrt historische Hochräder vor weiterem Verfall. Sie zu fahren war nicht ungefährlich und erforderte einen gut gefüllten Geldbeutel.
Sonja Langkafel und Udo Rolfsmeier
Die Anfänge des Radsports werden durch zwei Hochräder im Städtischen Museum Herford anschaulich. Ob Stellmacher Friedrich Arnold Husemann in den 1870er Jahren eher aus technischem Interesse oder aus sportlichem Ehrgeiz das im Museumsdepot des Städtischen Museums verwahrte Velociped mit schmiedeeisernem Rahmen und zwei eisenbereiften Holzspeichenrädern hergestellt hat, ist ungewiss. Dessen Bauart geht jedenfalls auf Pierre Michaux zurück, der 1867 sein Velociped erstmals präsentierte. Den nach Geschwindigkeit strebenden Sportlern reichten die beiden nahezu gleich großen Räder der Michaulinen von knapp 1 Meter Durchmesser allerdings nicht. Und so gab es bald Räder mit größerem Vorder- und kleinerem Hinterradrad, bei denen die Fahrer*innen den Boden mit den Füßen nicht mehr berühren konnten.