Jürgen Scheffler
„Das lippische Bergland ist das Land der Idyllen, die zierlich und nett überall da sind, wo man sie nicht vermuthet, es ist das Land verborgener, kleiner Schönheiten.“ So beginnt ein Artikel, der im Jahre 1911 erschienen ist und die Überschrift „Aus dem Lipper Land“ trägt.
Im Zentrum des Artikels steht ein Besuch in Lemgo, vom Verfasser als „die schönste alte lippische Stadt“ bezeichnet. Der Verfasser reiste mit der Bahn von Hameln aus an, stieg am Bahnhof in Brake aus und wanderte die Bega entlang über den Wall Richtung Innenstadt. Er lauschte den Gesprächen der Frauen, beobachtete die vielen Ziegen („überall rings um Lemgo in Gärten und auf Grasplätzen“) und war begeistert von dem „alten Gemäuer“. „Man mag straßauf, straßab wandern, in Gäßchen rechts, in Gäßchen links schauen, überall ist alte Zeit. (…) Und es sind nicht nur einige besonders reiche Renommierhäuser da, nein, durchgehends auch im kleinsten alten Häuschen des kleinen Mannes oder wenigstens in ihrer Stellung zueinander hat sich alte Schönheit erhalten.“