Veranstaltungshinweis: Orte des Rechts in Münster

16.10.2024 Niklas Regenbrecht

Projektpräsentation und öffentliche Diskussion zu Orten des Rechts in Münster

21. Oktober 2024, 18.00 Uhr, Stadtmuseum Münster

Schon immer hat Recht das Zusammenleben der Menschen in der Stadt geprägt – auch in Münster: von der Verleihung des Stadtrechts im Mittelalter, über die jahrhundertelang miteinander konkurrierenden Gerichtsbarkeiten von Bischof und Rat, bis hin zur erstaunlich hohen Dichte an Gerichten in der modernen Stadt.

Recht schlägt sich auch in der gebauten Umgebung nieder, und wer die Augen offenhält, findet noch heute viele Spuren der Rechtsgeschichte im Stadtbild. Einige erschließen sich allerdings erst mit dem nötigen Hintergrundwissen. Was hat es zum Beispiel mit dem Sendschwert auf sich, das während des beliebten Münsteraner Jahrmarkts am Rathaus angebracht wird? Warum war der Bereich der Domimmunität früher durch eine Mauer begrenzt, deren Reste man noch heute finden kann? Und in welcher Zeit wurde der wuchtige Zwinger als Gefängnis genutzt?

Antworten auf diese Fragen liefert das Projekt „Orte des Rechts in Münster“. In einem ersten Schritt wurde nun eine digitale Karte veröffentlicht, die fast einhundert Orte des Rechts vom Mittelalter bis in die Gegenwart dokumentiert. An einigen wird noch heute Recht gesprochen, andere sind Zeugnisse einer längst vergangenen Epoche und an manche erinnert nur noch ein Straßenname oder eine Gedenktafel. Die kartographische Darstellung möchte zu rechtsgeschichtlichen Entdeckungstouren einladen. Dazu bietet die Karte von Expertinnen und Experten verfasste Texte zur Geschichte und Bedeutung der einzelnen Orte. Zugleich lassen sich durch ein umfangreiches Auswahlmenü und einen Schieberegler historische Veränderungen in der Rechtstopografie der Stadt sichtbar machen.

Am 21. Oktober 2024, 18.00 Uhr, wird das Projekt im Stadtmuseum Münster der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach der Präsentation der Karte durch den Projektleiter Dr. Lennart Pieper diskutieren die Historikerin Prof. Dr. Ulrike Ludwig und der Rechtshistoriker Prof. Dr. Peter Oestmann, beide vom Käte Hamburger Kolleg, mit Dr. Angelika Lampen vom Institut für vergleichende Städtegeschichte und Dr. Bernd Thier vom Stadtmuseum über münstersche Rechtsorte und Besonderheiten der städtischen Rechtsgeschichte. Im Anschluss können die Gespräche bei einem Empfang mit Imbiss vertieft werden.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Projekt wird vom Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ der Universität Münster in Kooperation mit dem Institut für vergleichende Städtegeschichte, dem Stadtmuseum Münster, dem Stadtarchiv Münster und dem Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Weiterführende Links:

Karte „Orte des Rechts in Münster“: http://www.orte-des-rechts.de

Informationen zur Veranstaltung am 21.10.2024: https://www.uni-muenster.de/EViR/veranstaltungen/sonstige/ortedesrechtspraesentation.html

Kategorie: Ankündigungen