Viel Lärm ums Läuten
Warum im Tecklenburger Land im 16. und 17. Jahrhundert die Nutzung der Kirchenglocken eingeschränkt wurde
Christof Spannhoff
Obwohl wir heute im Vergleich zu früheren Zeiten in einer recht lauten und geräuschvollen Umwelt leben, steht das Glockengeläut der Kirchen immer mal wieder wegen vermeintlicher Lärmbelästigung in der Kritik. Einige sonntägliche Morgenmuffel fühlen sich durch den Klang der Glocken in ihrer Ruhe gestört – zumal, wenn sie in unmittelbarer Nähe eines Gotteshauses wohnen. Das bringt dann von Zeit zu Zeit die Gemüter etwas in Rage. Dass es aber auch schon vor über 400 Jahren im Tecklenburger Land ebenfalls Streit um das Läuten der Kirchenglocken gab, ist eine interessante geschichtliche Entdeckung. Allerdings ging es damals weder um Lautstärke noch Ruhestörung, sondern der Konflikt hatte ganz andere Gründe: