Peter Herschlein
Im Archiv des Kultur- und Heimatvereins Westerkappeln lagern mehrere Alben, die auf den ersten Blick recht unscheinbar wirken mögen. Bei genauerem Hinsehen fallen zunächst vor allem die kunstvoll gezeichneten Motive auf den Vorderseiten der Alben auf. Zumeist zeigen sie Szenen aus dem Ortskern, so sind beispielsweise das Friedhofstor, die Kanzel der evangelischen Stadtkirche oder verschiedene Fachwerkhäuser abgebildet. Es finden sich aber auch lokale Erinnerungsorte wie die Sloopsteene (Megalithgrab) oder eine Darstellung der heiligen Reinhildis. Neben den Abbildungen enthalten die Titelseiten stets die Aufschrift „Heimatbuch“ unter Hinzufügung des jeweiligen Jahres. Insgesamt sind 18 Jahrgänge aus den Jahren 1922 bis 1939 überliefert.
Ein Blick in das Innere zeigt, dass es sich um individuell zusammengetragene und gestaltete Materialsammlungen handelt. Anders als es die Aufschrift „Heimatbuch“ vermuten lässt, handelt es sich nicht um in einer höheren Auflage hergestellte und verbreitete Druckwerke, wie man sie unter dem Titel „Heimatbuch“ oder „Heimatjahrbuch“ aus verschiedenen Orten und Regionen kennt. Beim Blättern durch die einzelnen Alben stößt man auf eine Vielzahl unterschiedlichster Dokumente, die säuberlich eingeklebt wurden. Es finden sich neben Zeitungsartikeln und Fotos Programmhefte, Eintrittskarten, Flyer und vieles mehr. Doch bevor genauer auf den Inhalt der „Heimatbücher“ eingegangen werden soll, stellt sich die Frage, von wem und in welchem Kontext die Alben erstellt wurden.