Kathrin Schulte

Seit Januar 2021 beschäftigt sich das Projekt „Zur Sache WWU“ mit Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser und Namensgeber der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ziel des Projekts ist es, einen zeitgemäßen Umgang mit dem umstrittenen Namensgeber zu finden. Neben der Projektseite, die unter anderem über die Geschichte des Universitätsnamens thematisiert, und Podiumsdiskussionen informiert nun auch eine Ausstellung über das Thema.

Die Ausstellung wurde vom Projektteam (Dr. Eckard Kluth und Kathrin Schulte) gemeinsam mit Studierenden der Münster School of Design unter Leitung von Prof. Claudia Grönebaum und Prof. Henning Tietz entwickelt. In sieben verschiedenen Stationen werden nicht nur Kaiser Wilhelm II. und seine Herrschaft beleuchtet, sondern auch zeitgenössische Kritik daran. Die Studierenden haben unterschiedliche Wege entwickelt, sich mit den verschiedenen Aspekten der kaiserlichen Herrschaft auseinanderzusetzen: So lädt die Station zur Marine zum spielerischen Wettrüsten zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich ein, die Wissenschafts-Station erinnert an ein Labor, in dem die Besuchenden viele versteckte Informationen entdecken können und der Verlauf des Ersten Weltkriegs kann anhand unterschiedlicher Perspektiven nachvollzogen werden. Weitere Stationen beschäftigen sich mit dem Herrschaftsverständnis, mit der Gesellschaft des Kaiserreichs, mit dem Kolonialismus und dem Exil des Kaisers. Dadurch, dass die Stationen sehr unterschiedlich funktionieren und sich teilweise auch optisch wie szenographisch stark unterscheiden, ist jeder Abschnitt der Ausstellung ein anderes Erlebnis und lädt zur intensiven Beschäftigung mit dem Namensgeber der Universität ein.