Dominik Wellmann
Der Kolonialismus hatte tiefgreifende Auswirkungen auf Ruanda und den gesamten afrikanischen Kontinent. Die europäischen Kolonialmächte, Belgien, und zuvor Deutschland, haben wesentlich dazu beigetragen, politische, gesellschaftliche und kulturelle Strukturen des Anfang der 1960er Jahre unabhängig gewordenen Landes zu formen und zu verändern: Ein Vorgang, der sich auch im Bereich der Musikkultur des Landes widerspiegelt. In diesem Rahmen beschäftigt sich dieser Artikel mit zwei Musikinstrumenten aus der nachkolonialen Zeit Ruandas. Dabei werden vor allem der Erwerb und ihre Nutzung sowie die kulturelle Bedeutung derartiger Instrumente für ihre Hersteller:innen und Benutzer:innen thematisiert.
Ein Projekt zum Thema Kolonialismus
Mit dem Aufruf „Koloniales Erbe vom Dachboden: angeschaut und nachgefragt“ haben die Kommission Alltagskulturforschung des LWL und der Westfälische Heimatbund im Frühjahr 2022 um Zusendungen und Rückmeldungen gebeten. Interessierte aus allen Regionen Westfalens haben ihre Keller, Dachböden und Abstellkammern daraufhin durchforstet und ethnografische Objekte, alte Bücher, Fotografien oder Briefe gefunden, die mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands zu tun haben könnten. Im Wintersemester startete ein Seminar für Bachelor- und Master-Studierende der Kulturanthropologie an der Universität Münster, in dem sich die Studierenden und die Lehrenden diese Dinge gemeinsam mit den Leihgeber:innen einmal näher ansehen wollten.